Das ist verbreiteter als man meinen könnte. Und zwar genau bei den Leuten, die jeden Tag gerne mit Pferden umgehen. Selten würde es ein Reiter zugeben. Aber in Foren ist ein solcher Thread immer äußerst beliebt. Klar, anonym postet sich die Wahrheit leichter.
Mit meiner Dicken hatte ich nie Probleme. Auch nach einem blöden Unfall, bei dem ich mich plötzlich unter meiner Häfi-Stute liegen fand hatte ich keine Probleme. Zu diesem Pferdchen bestand ein Urvertrauen und die Dicke war bei Gott auch nicht einfach. Nachdem meine Alte starb durfte ich den Rappen des Stallchefs reiten. Ein tolles, ehemaliges Dressurpferd. Eine Züchtung aus englischem Vollblut und Trakehner. Ein Pferdchen, das zwar nicht fies reagiert aber bei jedem Fehler des Reiters in Tränen ausbricht.
Der Wallach regt sich über alles mögliche furchtbar auf. Der äußere Schenkel liegt nicht korrekt und das Gewicht wurde falsch verlagert. Oh mein Gott! Weltuntergang! Dabei wird er sehr beeindrucken und man sitzt bald so gemütlich wie auf einer Sprengfalle. Wie wird das Ding wohl ausgelöst? Aus dem Sattel geworfen hat mich Bubi bis jetzt nie aber losgelassen und entspannt ist was Anderes.
Der Tod von der Dicken, Ankunft des Gaskopfes und die Entwicklung meiner Angst vor diesem Pferd fiel alles in den gleichen Zeitraum. Mittlerweile schaffe ich es schon manchmal entspannt und losgelassen ins Gelände. Manchmal auch nicht. Gaskopf und Bubi sind sich im Charakter sehr ähnlich. Beide haben schnelle Reaktionen, sind sehr sensibel, beobachten ihre Umgebung sehr genau und verursachen bei mir regelmäßig Stress.
Seit über 2 Jahren arbeite ich an diesen Problemen. Meine Problemlösungsstrategien sind für beide auch gleich. Bücher kaufen, Lehrer buchen und üben, üben, üben… Bei beiden scheint die Lösung auch so nah. Aber Rückschläge gibt’s immer wieder. Gestern war Hundeschule. Heute geht’s in die Reitschule.